Verein zur Förderung des schulischen Stochastikunterrichts e.V.
 

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Jahrgang 16 (1996) Heft 2

Vorwort
Leslie Glickman: Isaac Newton - Der moderne statistische Berater
Aus der historischen Analyse der Vorgehensweise bei der Lösung eines speziellen Problems (in der eine damals übliche Fehlvorstellung zu einer falschen Erwartungshaltung führte) kann man viel für die moderne statistische Beratung lernen. Das zeigt der Autor am Beispiel von Newton, der sich nur sporadisch mit Problemen der Wahrscheinlichkeit auseinandersetzte und dennoch in seiner Herangehensweise beispielgebend ist.
Richard W. Madsen: Vorstellungen von Wahrscheinlichkeit bei Schülern der Sekundarstufen
Studierende entwickeln Vorstellungen von Wahrscheinlichkeit ohne formalen Unterricht im Fach und einige ihrer Vorstellungen sind mit den Konzepten, die dann unterrichtet werden, nicht vereinbar. Eine Studie mit 200 Schülern der Sekundarstufen sollte über diese Vorbegriffe Aufschluß geben. Der Fragebogen und die Ergebnisse werden hier vorgestellt.
Gottfried E. Noether: Gedachte Zufallszahlen: Empfundene und wirkliche Zufälligkeit
Die Intuition über Wahrscheinlichkeit ist häufig nicht nur sehr vage, sondern paßt mit theoretischen Vorstellungen nicht zusammen. Ein Musterbeispiel sind gedachte Abhängigkeiten, wo keine sein sollten. So etwa vermeidet man es intuitiv, beim Ersinnen von zufälligen Zahlen zwei gleiche Zahlen hintereinander zu nennen. Ein Klassenexperiment dazu und die Auswertung in einem Vergleich mit simulativen Ergebnissen von Zufallszahlen wird hier vorgestellt.
D. N. Hunt: Common-Sense zum Ziehen von Stichproben
Anwenderstudenten haben mit der Statistik häufig Motivationsprobleme. Andererseits benutzen sie in ihrem eigenen Fach Daten aus Stichproben zur Bearbeitung aktueller Fragestellungen. Ein Fragebogen sollte Aufschluß darüber ergeben, welche Vorstellungen diese Studierenden von den einschlägigen Begriffen haben. Gleichzeitig bildete der Fragebogen eine interessante Auseinandersetzung für den Unterricht. Darüber wird hier berichtet.
Neville Hunt und John S. Croucher: Standard-Fehler
In seinem Editorial in Teaching Statistics schreibt Hunt über die Schwierigkeit, bei der Stellung von Prüfungsaufgaben alle Mißverständnisse vorherzusehen. Er schließt mit dem Wunsch, eine Rubrik für Standard-Fehler in Teach. Stat. einzurichten. Croucher reagiert in einem Leserbrief darauf und führt einen ersten Standardfehler im Zusammenhang mit dem Zentralen Grenzverteilungssatz an.
Peter Holmes: Lehrpläne in Statistik auf das Jahr 2000 hin
Dies ist ein Bericht von Peter Holmes über die Ergebnisse der englischsprachigen Arbeitsgruppe an der Fourth International Conference on Teaching Statistics (ICoTS 4) in Marrakesch im Juli 1994. Der vollständige Bericht kann bei ihm unter der Adresse Centre for Statistical Education, Probability & Statistics, University of Sheffield, S3 7H, angefordert werden.
Joan Garfield: Aus der didaktischen Forschung
Im folgenden werden aktuelle Forschungsarbeiten aus den USA im Zusammenhang mit dem Computer im Stochastikunterricht referiert. An Themen werden tangiert: Vorstellungen von Studenten über Wahrscheinlichkeit, Studentische Auffassungen von Zufall, Schlüsse über Beziehungen zwischen zwei Variablen, Verständnis des Gesetzes der Großen Zahlen.
John E. Freund und Benjamin M. Perles: Einige Beobachtungen zur Definition von P-Werten
Viele Bücher definieren P-Werte auf verschiedene Weisen, und es wird allgemein hin angenommen, daß diese Definitionen äquivalent sind. Daß dies nicht der Fall ist, mag überraschen, aber wir werden hier zeigen, daß einige Definitionen nicht einmal mit solch einer elementaren Prozedur wie der Spezifikation einer kritischen Region im Einklang steht.
Alan H. Watkins und Nick Lord: Integrieren der Dichte der Normalverteilung
In Teach. Statistics 15 (1993), Heft 2, wurde eine knappe Darstellung der Integration der Dichte der Normalverteilung gegeben. Der übliche Weg führt über Doppelintegrale, wobei das Integral durch Einführung von Polarkoordinaten lösbar wird. Die dabei erforderliche Jacobi-Determinante wurde zwar heuristisch motiviert, stellt aber einen Nachteil für die Behandlung in der Sekundarstufe dar. Zuerst werden kurz die wesentlichen Details von Watkins wiedergegeben; der darauffolgende Leserbrief von Kent skizziert einen heuristischen Umweg, der die Doppelintegrale vermeidet.
Manfred Borovcnik: Statistische Qualitätsregelung zur Einführung in die Beurteilende Statistik
Statistisches Testen gilt als schwierig. Einige der Verständnisprobleme entstehen aber eigentlich dadurch, daß man die Verfahren von ihrem ursprünglichen Zusammenhang abgelöst und verallgemeinert hat. Der historische Umweg zum Testen über Fragen der Qualitätsregelung kann den Unterricht bereichern und die angesprochenen Schwierigkeiten vermeiden. Die grundlegenden Fragestellungen der Qualitätsregelung werden im folgenden dargestellt. Ein Grundtyp von Problemen wird dann ausführlich im Kontext der Qualitätsregelung behandelt. Schließlich werden Bezüge zum Testen von Hypothesen geknüpft; daraus wiederum ergeben sich Anregungen für den Unterricht zum Testen. Ein Ausblick auf Vertiefungen in der Qualitätskontrolle rundet die Ausführungen ab.


Heftherausgeber: Manfred Borovcnik
e-Mail: manfred.borovcnik@uni-klu.ac.at

 

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