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Jahrgang 27 (2007) Heft 3:
Vorwort |
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Wolfram Weustenfeld: Die Augensumme zweier Würfel voraussagen: Alles nur eine Frage von Glück oder Pech? |
Der folgende Unterrichts-versuch zeigt auf, dass bereits Grundschulkinder der 2. Klasse ein an natürlichen Häufigkeiten orientiertes Verständnis dafür entwickeln können, welche Augensummen beim Tippspiel mit zwei Würfeln „wahrscheinlich häufiger“ bzw. „wahr-scheinlich seltener“ auftreten werden. Dabei sind Mädchen und Jungen in gleicher Weise in der Lage, ihre Intuition für Wahrscheinlichkeiten und für das Gesetz der großen Zahlen auszubauen und gewinnbringend anzuwenden. |
Laura Martignon & Stefan Krauss: Gezinkte und ungezinkte Würfel, Magnetplättchen und Tinker-cubes: Materialien für eine Grundschulstochastik zum Anfassen |
30 Jahre Diskussion in Deutschland
Dass der Umgang mit elementaren Konzepten der beschreibenden Statistik wie einfachen Säulendiagrammen, Stichproben und Mittel-werten in der Grundschule erlernt werden soll und kann, scheint inzwischen in Deutschland etabliert zu sein. Was aber die Einführung von Grundelementen der Wahrscheinlichkeitstheorie in der Grundschule anbelangt, hat sich im Laufe der Jahre eine gewisse Skepsis entwickelt. Dabei hatten bereits in den siebziger Jahren nicht nur statistische, sondern auch probabilistische Ideen Eingang in die Didaktik der Primarstufe (Grundschule) gefunden, wie z.B. aus Richtlinien für Mathematik von Nordrhein-Westfalen aus dem Jahre 1975 hervorgeht. Dort wurden Aktivitäten zu Begriffen der Wahrscheinlichkeitsrechnung vorgeschlagen (Koßwig, 1975) wie z.B. das Anordnen und Klassifizieren von Stichproben (Kinder der Klasse nach Alter, Gewicht, Körpergröße, Schuhgröße etc.), das Bestimmen der möglichen Ausgänge einfacher Zufallsversuche (Werfen mit zwei Würfeln und Beachten der Augensumme) und das Vergleichen von zufälligen Ereignissen nach ihrer Wahrscheinlichkeit. Auch Spiele, die man im Hinblick auf Fragestellungen der Wahrscheinlichkeitsrechnung gut einsetzen kann, wurden in den Richtlinien positiv bewertet: „Ihre Bedeutung für die Motivation, die Förderung des kreativen Verhaltens und des sozialen Lernens sind unbestritten“. Bereits vor dreißig Jahren hatte Arthur Engel faszinierende Bücher zu einem „vertikalen“ Programm für Stochastik in der Primar- und Sekundarstufe (siehe z.B. Zufall und Strategie, 1974) geschrieben und bunte, handliche Materialien für stochastische Spiele in der Grundschule konzipiert. Seine bunten Steckwürfel waren für kombinatorische Zwe-cke bestimmt und seine kleinen Glücksräder stellten Verteilungen dar, die beim Thema ‚Wetten’ zum Einsatz kommen sollten... |
Bernd Neubert: Kompetenzen von Grundschülern bei der Bearbeitung von Aufgaben zur Wahrscheinlichkeitsrechnung |
Im Artikel wird dargestellt, welche Kompetenzen Grundschüler verschiedener Klassenstufen beim Bearbeiten von Aufgaben zum Urnenmodell und Glücksrad besitzen. |
Rolf Biehler: TINKERPLOTS: Eine Software zur Förderung der Datenkompetenz in Primar- und früher Sekundarstufe |
Der Umgang mit Daten ist inzwischen als Thema in die Bildungsstandards für die Grundschule aufgenommen worden. Im Unterschied zu den Entwicklungen in den angelsächsischen Ländern sind diese Überlegungen in Deutschland aber wenig mit den Entwicklungen in der Didaktik der Stochastik verknüpft. Wagner (2006) hat die didaktischen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten insbesondere in der angelsächsischen Literatur zu diesem Themenbereich sehr sorgfältig aufgearbeitet und zusammengefasst. Datenkompetenz sollte dabei alle Phasen einer statistischen Untersuchung auf angemessenem Niveau beinhalten: Fragenstellungen entwickeln, Datenerhebung planen, Daten erheben, Daten analysieren, repräsentieren, Schlussfolgern aus Daten. Dabei ist es wünschenswert, Themen der Datenanalyse mit üblichen Themen des Mathematikunterrichts zu verknüpfen. Gelungene Materialien hierfür für die Klassen 1 – 6 bietet das „Used Number Project“ (Russell et al., 1990-1993).
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Elke Kurz-Milke: Bericht zum Minisymposium „Stochastisches Denken und modell-basiertes Denken in der Grundschule: Was kann die Grundschul-mathematik zur Ausbildung des stochastischen Denkens leisten?“ |
Auf der gemeinsamen Jahrestagung der DMV und der GDM, die im März 2007 in Berlin stattfand, widmete sich eines der Minisymposien dem Thema des Stochastikunterrichts in der Grundschule. Im Symposium wurden Beiträge von Rolf Biehler, Gerd Gigerenzer, Marcus Hu-dec, Bernd Neubert, Bernd Wollring, Laura Mar-tignon und Elke Kurz-Milcke präsentiert und diskutiert. Der Überblicksbericht zum Symposium gliedert sich in die Themenbereiche I. Kompetenzen, II. Medien und Handlungsorientierung und III. Lernumgebungen. |
Manfred Borovcnik: Forschung und Entwicklung zum Lehren und Lernen von Wahrscheinlichkeit (ICME 11 – Topic Study 13) |
Ein Aufruf, Beiträge einzureichen für eine Arbeitsgruppe zum Lehren und Lernen von Wahrscheinlichkeit, der zeigt, mit welchen Fragen sich die Forschung zum Thema beschäftigt. Wenn Sie, lieber Leser, liebe Leserin, vielleicht nicht selbst an eine solche Tagung können, aber interessante Ideen oder Ergebnisse haben, wenden Sie sich doch an den Autor. Diese Arbeitsgruppe wird sich mit dem Begriff Wahrscheinlichkeit und der Wahrscheinlichkeitsrechnung befassen. Ein weitere Arbeitsgruppe beschäftige sich mit Statistik – diese ist im Text mit Internet-Verweis angeführt. |
Rolf Biehler: Research and development in the teaching and learning of statistics (ICME 11 – Topic Study 14) |
Statistics education is a growing field of research and development at school and university level. The topic group will focus on presenting and discussing recent research.
Statistics at school level is usually taught in the mathematics classroom in connection with learning probability. Inferential statistics is based on basic understandings of probability. Our topic includes probabilistic aspects in learning statistics, whereas research with a specific focus on learning probability is being discussed TSG 13 of ICME.
We are open to all kinds of relevant research papers, but our specific focus will be on the following topics
• Students’ thinking and reasoning about distributions (including variability, comparing distributions)
• Students’ making inferences from data (from informal inference to more formal inference, inference from sample to population or process, from data to context, role of models and probability)
• Statistical literacy
• Role of technology (tools, applets, internet)
• Research on teachers and teaching of statistics |
Jan Menge: Leserbrief zu Band 27 / 2007 / Heft 2 |
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Gerhard König: Bibliographische Rundschau |
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Heftherausgeber: Laura Martignon; Ludwigsburg
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