Verein zur Förderung des schulischen Stochastikunterrichts e.V.
 

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Jahrgang 32 (2012) Heft 1:

Vorwort

Norbert Henze: Extreme Gewinnhäufigkeiten beim Lotto: Pech und Glück oder nur Werk blinden Zufalls?

Ein Artikel von R. Motzer (2010) thematisiert das extrem seltene oder häufige Auftreten bestimmter Lottozahlen (insbesondere der als "Pechzahl" titulierten 13). Wir zeigen, dass die bislang beobachteten Gewinnhäufigkeiten im deutschen Zahlenlotto 4 aus 49 vollkommen mit einem stochastischen Modell verträglich sind, das die Unabhängigkeit der Gewinnzahlen verschiedener Ausspielungen sowie die Gleichwahrscheinlichkeit aller Sechserauswahlen der 49 Zahlen pro Ausspielung annimmt. Das stochastische Verhalten extremer Gewinnhäufigkeiten kann nicht mit Hilfe der Binomialverteilung beurteilt werden.

Philipp Ullmann: Daten, Zufall und Empowerment

Was können wir vom Westen lernen? Im Folgenden werden auf der Grundlage ausgewählter US-amerikanischer Literatur unterschiedliche normative Modelle von mathematischer Kompetenz vorgestellt und unter der analytischen Kategorie empowerment diskutiert. Dabei wird nicht nur die zentrale Rolle der Leitidee Daten und Zufall in einem zeitgemäßen Mathematikunterricht deutlich, sondern auch ein Rahmen geschaffen, um in die deutsche Diskussion um Standards und Curricula bewusst und gestaltend einzugreifen.
Friedrich Barth und Rudolf Haller: Numero deus impare gaudet oder CASANOVA versus JACQUIER und VERGIL
Wenn man nat�rliche Zahlen durch einen Prozess erzeugt, bei dem der Zufall wesentlich beteiligt ist, dann ist die nächstliegende Erwartung, dass dabei die Chancen f�r gerade und ungerade Zahlen gleich sind. Im Laufe der Geschichte wurden gerade und ungerade Zahlen immer wieder unterschiedlich bewertet; manchmal aus philosophischen, metaphysischen oder theologischen Gr�nden und manchmal sogar mit mathematischen Argumenten. Auch heutzutage ist es z. B. noch �blich, als Gast Blumen in ungerader Anzahl zu �berreichen. Im Folgenden soll an historischen Beispielen mit mathematischen Mitteln ein Beitrag zur Entmythologisierung dieser Vorstellungen geleistet werden. Der mathematische Aufwand ist gering, das Problem selbst lädt aber zum Nachdenken ein und dient dazu, den Unterricht aufzulockern.
Zugrunde liegt dem Ganzen letztlich eine Einteilung der nat�rlichen Zahlen in Restklassen modulo 2. Ein Gutachter regte eine Verallgemeinerung auf Restklassen modulo n an, was jedoch den Rahmen dieses Artikels sprengt. Wir geben die Anregung aber gerne weiter.
Achim Schiller und Sebastian Kuntze: Auf der Suche nach den bissigsten Hunden - Die Idee des Einschätzens von Risiken mit mathematischen und statistischen Grundkompetenzen verknüpfen
Fähigkeiten eines kompetenten Einschätzens von Risiken werden nicht nur von Dispositionen wie Risikobereitschaft oder Risikoscheue beeinflusst, sondern sie sind eingebettet in ein B�ndel mathematischer Grundkompetenzen. So verkn�pft der Kontext des Einschätzens von Risiken Wissen �ber Proportionen oder �ber datenbezogenes Modellieren mit basalen Vorstellungen zum Wahrscheinlichkeitsbegriff. Da die flexible Anwendbarkeit solchen Grundwissens f�r Fähigkeiten des Einschätzens von Risiken von großer Bedeutung sein d�rfte, besteht ein Bedarf nach entsprechenden Trainings f�r Lernende. Hier setzt dieser Beitrag an, in dem unterrichtspraktische Vorschläge zur Verkn�pfung der Idee des Einschätzens von Risiken mit relevanten Bereichen mathematischen Basiswissens im Fokus stehen.
M. Alejandra Sorto, Alexander White und Lawrence M. Lesser: Wie finden Studierende eine Ausgleichsgerade?
Die Methode der kleinsten Quadrate zur Anpassung einer Geraden stellt f�r Studierende nicht den nat�rlichen Zugang dar. Wir stellen drei Aufgaben vor, die das Verständnis der Studierenden erforschen sollen.
Gerhard König: Aus dem Verein zur Förderung des schulischen Stochastikunterrichts Bericht von der Mitgliederversammlung am 24. September 2011
Am 24. September 2011 fand eine Mitgliederversammlung des Vereins zur Förderung des schulischen Stochastikunterricht statt. Die Einladung zu dieser Mitgliederversammlung samt Tagesordnung wurde in der Zeitschrift "Stochastik in der Schule" Heft 2/2011 veröffentlicht. Wir berichten auszugsweise von dieser Mitgliederversammlung.
Bibliographische Rundschau
 
Heftherausgeber: Elke Warmuth, Berlin
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