Vorwort |
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Norbert Henze, Karlsruhe, und Reimund Vehling, Hannover: Überraschungen mit Wartezeitverteilungen im Pólyaschen Urnenmodell |
In einem speziellen Urnenmodell
von Pólya werden jeweils nach Entnahme einer Kugel diese Kugel sowie eine weitere Kugel der gleichen Farbe zurückgelegt. Bei elementaren Wartezeitproblemen in diesem Modell ergeben sich überraschende Wendungen. |
Victoria Döller und Stefan Götz, Wien: Baumdiagramme und Einheitsquadrate 4.0
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Baumdiagramme und Einheitsquadrate
sind zentrale Werkzeuge zur Untersuchung
stochastischer Fragestellungen im Unterricht.
Während erstere im Unterricht bereits etabliert sind,
haben sich zweitere aufgrund des Konstruktionsaufwands
noch nicht durchsetzen können, was durch eine
geeignete Software-Lösung behoben werden kann.
Im Folgenden werden die didaktischen Anforderungen
an eine solche Software zusammengetragen und
die darauf basierende didaktische Software PROVIS
– Probability Visualized vorgestellt. |
Hans-Joachim Mittag, Wetter/Ruhr, und Tobias Augustin, Hagen: Eine virtuelle Bibliothek mit interaktiven statistischen Experimenten
und Datenvisualisierungen |
Vorgestellt wird eine virtuelle
Bibliothek mit aktuell über 30 voneinander unabhängigen
„Mini-Lernwelten“. Mit den granularen
Lernobjekten lassen sich statistische Methoden und
Modelle sowie ausgewählte gesellschaftsrelevante
Daten interaktiv visualisieren. Die als Web-App angelegte
Bibliothek eignet sich nicht nur für den Mathematikunterricht
in der Sekundarstufe II. Da Entscheidungen
in allen Bereichen gesellschaftlichen
Lebens zunehmend aus Daten abgeleitet werden und
die App eine kritische Rezeption von Daten anregt, ist
sie auch für den sozialwissenschaftlichen Unterricht
sowie für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften
attraktiv. |
Ingolf Terveer, Münster und Franz-Reinhold Diepenbrock, Wuppertal: Warum ein Teil der Schwimmbad-Aufgabe im NRW-Abitur 2019 so nicht
hätte gestellt werden dürfen |
Was bei der Erstellung einer
Aufgabe als Lösung derselben vorschwebt, ist nicht
immer korrekt – auch wenn u.U. dank starker scheinbarer
Plausibilität der Lösung fast niemand den Fehler
darin bemerkt. Selbst umfangreiche organisatorische
Qualitätsbestrebungen laufen hier manchmal
ins Leere. Ein von DIEPENBROCK (2021) genanntes
Beispiel hierfür liefern Teil c)(2) der Grundkurs und
in identischer Form Teil b)(2) der Leistungskursversion
der ”Schwimmbadaufgabe“ aus dem NRWMathematikabitur
2019, der vielleicht schon manche
Leserin und manchen Leser dieser Zeitschrift
während des damaligen Abiturs irritiert haben könnte.
Hier wird nun ausführlich gezeigt: Was offensichtlich
als Musterlösung gedacht ist, das würde
Zusatzannahmen erfordern, die nicht aus dem Aufgabentext
hervorgehen, und übrigens nicht unbedingt
realistisch sind. Außerdem aber - und das
macht den Aufgabenteil sowieso unbrauchbar für eine
Abiturprüfung - würde eine korrekte Lösung unter
solchen Zusatzannahmen einen souveränen, weit
über die Schulmathematik hinausgehenden Umgang
mit bedingten Erwartungswerten (nicht nur bedingten
Wahrscheinlichkeiten) erfordern. Um so wichtiger
wäre es, wenn die betreffenden Aufgabenteile
aus dem derzeit zur Abiturvorbereitung bereitgestellten
Pool alter NRW-Abituraufgaben entfernt würden,
damit Lernende und Lehrende nicht eine fachlich
falsche Verwendung des Stochastik-Kalküls verinnerlichen. |
Karin Binder, Regensburg: Mittag, Hans-Joachim & Schüller, Katharina: Statistik – Eine Einführung
mit interaktiven Elementen, 6. Auflage. Springer Spektrum. 2020.
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