Verein zur Förderung des schulischen Stochastikunterrichts e.V.
 

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Jahrgang 41 (2021) Heft 3:

Vorwort
Norbert Henze, Karlsruhe, und Reimund Vehling, Hannover: Überraschungen mit Wartezeitverteilungen im Pólyaschen Urnenmodell
In einem speziellen Urnenmodell von Pólya werden jeweils nach Entnahme einer Kugel diese Kugel sowie eine weitere Kugel der gleichen Farbe zurückgelegt. Bei elementaren Wartezeitproblemen in diesem Modell ergeben sich überraschende Wendungen.
Victoria Döller und Stefan Götz, Wien: Baumdiagramme und Einheitsquadrate 4.0
Baumdiagramme und Einheitsquadrate sind zentrale Werkzeuge zur Untersuchung stochastischer Fragestellungen im Unterricht. Während erstere im Unterricht bereits etabliert sind, haben sich zweitere aufgrund des Konstruktionsaufwands noch nicht durchsetzen können, was durch eine geeignete Software-Lösung behoben werden kann. Im Folgenden werden die didaktischen Anforderungen an eine solche Software zusammengetragen und die darauf basierende didaktische Software PROVIS – Probability Visualized vorgestellt.
Hans-Joachim Mittag, Wetter/Ruhr, und Tobias Augustin, Hagen: Eine virtuelle Bibliothek mit interaktiven statistischen Experimenten und Datenvisualisierungen
Vorgestellt wird eine virtuelle Bibliothek mit aktuell über 30 voneinander unabhängigen „Mini-Lernwelten“. Mit den granularen Lernobjekten lassen sich statistische Methoden und Modelle sowie ausgewählte gesellschaftsrelevante Daten interaktiv visualisieren. Die als Web-App angelegte Bibliothek eignet sich nicht nur für den Mathematikunterricht in der Sekundarstufe II. Da Entscheidungen in allen Bereichen gesellschaftlichen Lebens zunehmend aus Daten abgeleitet werden und die App eine kritische Rezeption von Daten anregt, ist sie auch für den sozialwissenschaftlichen Unterricht sowie für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften attraktiv.
Ingolf Terveer, Münster und Franz-Reinhold Diepenbrock, Wuppertal: Warum ein Teil der Schwimmbad-Aufgabe im NRW-Abitur 2019 so nicht hätte gestellt werden dürfen
Was bei der Erstellung einer Aufgabe als Lösung derselben vorschwebt, ist nicht immer korrekt – auch wenn u.U. dank starker scheinbarer Plausibilität der Lösung fast niemand den Fehler darin bemerkt. Selbst umfangreiche organisatorische Qualitätsbestrebungen laufen hier manchmal ins Leere. Ein von DIEPENBROCK (2021) genanntes Beispiel hierfür liefern Teil c)(2) der Grundkurs und in identischer Form Teil b)(2) der Leistungskursversion der ”Schwimmbadaufgabe“ aus dem NRWMathematikabitur 2019, der vielleicht schon manche Leserin und manchen Leser dieser Zeitschrift während des damaligen Abiturs irritiert haben könnte. Hier wird nun ausführlich gezeigt: Was offensichtlich als Musterlösung gedacht ist, das würde Zusatzannahmen erfordern, die nicht aus dem Aufgabentext hervorgehen, und übrigens nicht unbedingt realistisch sind. Außerdem aber - und das macht den Aufgabenteil sowieso unbrauchbar für eine Abiturprüfung - würde eine korrekte Lösung unter solchen Zusatzannahmen einen souveränen, weit über die Schulmathematik hinausgehenden Umgang mit bedingten Erwartungswerten (nicht nur bedingten Wahrscheinlichkeiten) erfordern. Um so wichtiger wäre es, wenn die betreffenden Aufgabenteile aus dem derzeit zur Abiturvorbereitung bereitgestellten Pool alter NRW-Abituraufgaben entfernt würden, damit Lernende und Lehrende nicht eine fachlich falsche Verwendung des Stochastik-Kalküls verinnerlichen.
Karin Binder, Regensburg: Mittag, Hans-Joachim & Schüller, Katharina: Statistik – Eine Einführung mit interaktiven Elementen, 6. Auflage. Springer Spektrum. 2020.

Heftherausgeber: Hans-Dieter Sill, Rostock
email: hans-dieter.sill(a)uni-rostock.de

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