Stochastik in der Schule - Online-Archiv
 

Band 12 Heft 1: Gerhard König: Bibliographische Rundschau

Wie üblich an dieser Stelle wieder eine Auswahlbibliographie der in den letzten Monaten erschienenen Fachbücher, Sammelwerke sowie Zeitschriftenaufsätze zu den Themen Kombinatorik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Die Beiträge sind alphabetisch nach Autoren geordnet und enthalten meist eine kurze Inhaltsbeschreibung.
Bass, Th.: Der Las Vegas-Coup: Computergenies sprengen die Bank Basel; Boston; Berlin: Birkhäuser, 1991
Boeker, F.: Mehr Statistik lernen am PC: Programmbeschreibungen, Übungen und Lernziele zum Statistikprogrammpaket GSTAT2 Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1991
Grünewald, R.: Stochastik in den ersten Schuljahren. Oder "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" Mathematik in der Schule 29 (1991) 9, 607-623
Es wird ein Konzept zum (propädeutischen) Vermitteln von Elementen der Stochastik an jüngere Schulkinder vorgestellt und über erste Erfahrungen beim Lösen stochastischer Aufgaben in dieser Altersstufe berichtet. Dieses Konzept ordnet sich in einen Vorschlag für einen Gesamtlehrgang Stochastik von der Klasse 1 bis zum Abitur ein, der in der Lehr- und Forschungsgruppe der Autoren entwickelt wurde.
Grünewald, R.: Spielen mit der Wahrscheinlichkeit Didaktik der Mathematik 19 (1991)3, 171-177
Nach Meinung der Autorin sollte mit dem Lehren und Lernen von Stochastik propädeutisch bereits in der Primarstufe begonnen werden. Dabei werden zwei Zugänge zum Wahrscheinlichkeitsbegriff vorgeschlagen, der klassisch- kombinatorische und gleichzeitig der empirisch-statistische.
Hilsberg, I.: Für die Jahreszeit zu warm? Ein fachübergreifendes Projekt für Geographie und Mathematik Mathematik in der Schule 29 (1991) 9, 629-642
Es wird dafür plädiert, im Stochastikunterricht inner- und außerunterrichtliche Erfahrungen der Kinder mit dem Zufall aufzugreifen. An Hand eines Projekts wird gezeigt, wie dabei Einsichten über Naturerscheinungen geschaffen und gleichzeitig neue mathematische Begriffe und Zusammenhänge behandelt werden können.
Hilsberg, I.: Der Kernzerfall - ein Beispiel für die fachübergreifende Behandlung stochastischer Vorgänge Didaktik der Mathematik 19 (1991) 3, 178-186
Anhand eines Projektes zum Kernzerfall wird dargestellt, wie Kenntnisse über bedeutsame zufällige Erscheinungen und über zentrale Begriffe und Methoden der Stochastik fachübergreifend behandelt werden können. Der Kernzerfall wird konsequent als stochastischer Sachverhalt behandelt, die Herleitung seiner Gesetzmäßigkeiten erfolgt ausgehend von experimentell gesicherten Annahmen. Die Schüler erleben Mathematik als Instrument zur Analyse realer Erscheinungen. Das vorgestellte Projekt ist Bestandteil eines Konzeptes für einen Stochastiklehrgang von Klasse 1 bis zum Abitur, welches von Mitarbeitern des Lehr- und Forschungsgebietes "Didaktik der Mathematik" an der Humboldt-Universität zu Berlin erarbeitet wird.
Hilsberg, I. ; Warmuth, E.: Stochastik von Klasse 1 bis zum Abitur. Ein Lehrgangsentwurf Mathematik in der Schule 29 (1991)9, 595-606
Es wird ein Stochastiklehrgang vorgestellt, der an der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt wurde. Er beginnt mit einer propädeutischen Phase in der Primarstufe, gründet sich auf ein minimales Begriffsgefüge und betont den Anwendungsbezug und die organische Verbindung von Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Beispielaufgaben kennzeichnen das jeweilige Anforderungsniveau.
Hoffmann, O.: PC-Statistik. Der Einstieg in die wissenschaftliche Statistik auf dem PC München: Systhema Verlag, 1991
Programmpaket mit einer Shareware-Version für statistische Analysen von Daten für die Bestimmung statistischer Parameter mit der Möglichkeit der graphischen Darstellung. Der integrierte Graphikeditor verhilft zur graphischen Datenrepräsentation. Ferner ist ein Datenimport aus anderen Programmen (ASCII) möglich. Folgende Auswertungsverfahren sind möglich: Varianzanalysen, Häufigkeitstests, Binomialverteilung, t-Test (Stichproben), Kruskal-Wallis-Test, Regression, Korrelation, Anpassungs-Test (Chi-Quadrat), Fisher-Test, Kaplan-Meier-Methode, Log-Rank-Test etc.
Krücken, W.: Struktografische Simulation von Markow-Algorithmen Praxis der Mathematik 33 (1991) 3, 119-122
Lind, D.: Abiturwissen Stochastik Stuttgart, Dresden: Klett, 1991
Müller, A.: Stochastik-Leistungskurs Freising: Stark-Verlag, 1991
Mathematiklernhilfe zur systematischen Wiederholung des gesamten Leistungskursstoffes, bestehend aus einem Theorieteil, Aufgabenteil sowie Lösungsteil. Die Kapitel des Theorieteils enthalten jeweils eine Wiederholung grundlegender Begriffe und Regeln mit den darauf zu entwickelnden Folgerungen. Zu jedem Abschnitt gibt es zur Vertiefung mindestens ein ausführlich gelöstes Beispiel. Der Aufgabenteil enthält 99 Übungsaufgaben zu den Kapiteln des theoretischen Teils, 11 themenbezogene Klausuraufgaben im Leistungsniveau und 7 umfassende Aufgaben zur Überprüfung des Wissensstandes. Im Lösungsteil finden sich für alle Aufgaben vollständige und kommentierte Lösungen.
Müller, P. H. (Hrsg.): Wahrscheinlichkeitsrechnung und Mathematische Statistik - Lexikon der Stochastik Berlin: Akademie-Verlag, 1991
Vollständige Neubearbeitung mit Aktualisierungen und Erweiterungen des bekannten Lexikons. Wieder enthält es alphabetisch angeordnete Artikel über Begriffe und Verfahren aus den stochastischen Bereichen der Mathematik. Die Definitionen sind erläutert und mit Beispielen illustriert. Als Ergänzung ist eine systematische Übersicht vorangestellt, die den Stoff des Lexikons in den Gesamtbereich einordnet und so den Zugang zu einem Spezialbereich ermöglicht. Umfangreiche Literaturliste; Zahlentabellen. Neu aufgenommen wurden z. B. (von Maibaum erarbeitete) biographische Angaben von Persönlichkeiten mit abgeschlossenem Lebenswerk, die maßgebliche Beiträge zur Entwicklung der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Mathematischen Statistik geleistet haben, sowie ein Tafelteil, um die relativ zahlreich im Lexikon enthaltenen statistischen Verfahren auch konkret durchführen zu können.
Stueck, H.-H.: Basiswissen Statistik in 6 Stunden München: Heyne, 1991
Warmuth, E.: Was ist die Wahrscheinlichkeit - Gedanken zur Erklärung und Entwicklung des Begriffs in der Schule Didaktik der Mathematik 19 (1991)3, 165-170
Es wird ein Konzept für die Einführung des Begriffs der Wahrscheinlichkeit in der Schule skizziert. Es beruht auf der Interpretation von Wahrscheinlichkeit als stabiler Wert der relativen Häufigkeit. Nach einer propädeutischen Phase in der Grundschule beginnt etwa am Ende von Klasse 6 der behutsame Aufbau des mathematischen Kalküls. Großer Wert wird auf die Betrachtung der gegenseitigen Beziehungen von Modell und Realität ebenso wie auf die Durchdringung von Fragen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik im Stochastikunterricht gelegt.
Wickmann, D.: Bayes-Statistik Mannheim: Bibliographisches Institut, 1990
Einführung in die Bayessche Theorie, die die Kenntnis der klassischen Methodik nicht voraussetzt. In einem Anhang sind extra didaktische Bemerkungen zusammengefaßt. Am Schluß des Buches befindet sich eine Gegenüberstellung der Bayesschen mit der klassischen Theorie. Um in die Bayessche Methodik detailliert einzuführen, gibt es zu fast allen Abschnitten Übungsaufgaben, deren vollständige Lösungen, teilweise mit Weiterungen, in einem Anhang zu finden sind.